In dem Unternehmensplanspiel Jeansfabrik zeigte sich das Phänomen des trägen Wissens anschaulich:
Studierende der Betriebswirtschaftslehre und der Pädagogik hatten die Aufgabe, über mehrere simulierte Spielperioden hinweg Unternehmensgewinn zu maximieren. Dabei schnitten die BWL-StudentInnen schlechter ab (im Durchschnitt 200.000 Euro Gewinn) als die Pädagogik-StudentInnen (im Durchschnitt 400.000 Euro Gewinn).

Gründe für das überraschende Ergebnis

• Die BWL-StudentInnen verfügten zwar über das notwendige konzeptuelle Wissen (Wissen über Fakten, Prinzipien und Konzepte zum Gegenstandsbereich), jedoch hatte dieses Wissen keinen Anwendungsbezug.
• Zudem achteten die BWL-StudentInnen weniger auf das Planspiel, sondern suchten nach passenden gelernten Theorien.
• Die PädagogikstudentInnen hingegen richteten ihr Handeln direkt auf die Situationen des Planspiels aus und erzielten damit letztlich den größeren Erfolg.

Folgerungen aus der Studie

• Offensichtlich kann das an Schulen und Hochschulen vermittelte Wissen abgerufen werden.
• Schwierigkeiten entstehen aber dann, wenn dieses Wissen in einem konkreten Kontext angewendet werden soll.
• Neuere Ansätze des Lehrens und Lernens setzen genau an diesem Punkt an.