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Viele, viele bunte Sender

In Deutschland gibt es Hunderte große und kleine Radiostationen: Lokalsender, Uni-Radios, Bürgerfunk, Hitradios, Massenwellen, Kultursender und und und. Formal lassen sie sich unterscheiden, ob sie öffentlich-rechtlich oder privat organisiert sind, inhaltlich könnte man zwischen Formatradio und Kulturradio unterscheiden.

Öffentlich-rechtlich vs. Privat

Die deutsche Radiolandschaft ruht auf zwei Säulen: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist dem Gemeinwohl und der Ausgewogenheit verpflichtet, weshalb in den Führungsgremien der Rundfunkanstalten alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind. Sein Auftrag ist in einem Staatsvertrag festgelegt.

Dr. Johannes Grotzky, Hörfunkdirektor des Bayerischen Rundfunks, beschreibt ihn so:

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Damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk diesem Auftrag nachkommen kann, finanziert er sich über Gebühren. Zahlen muss jeder Bürger, der ein Radio- oder Fernsehgerät besitzt.

Demgegenüber finanziert sich der private Rundfunk hauptsächlich über Werbeeinnahmen. Er ist im Gegenzug aber auch nicht so vielen Beschränkungen unterworfen - wie sie ihr Programm gestalten, ist den privaten Radiomachern weitgehend selbst überlassen.

Stefan Sutor von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) erklärt, worauf es beim Privatfunk ankommt:

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Formatradio vs. Kulturradio

Private Hitradios (Gong, Energy etc.) oder die Massenwellen der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten (Bayern 3, WDR Eins live, NDR N-Joy, MDR Jump etc.) sind so genannte Formatradios, d.h. sie haben ein streng durchgeplantes Programm: Wie hoch der Musikanteil ist, wie lang Wortbeiträge sein dürfen, wie oft Jingles gespielt werden - alles das ist im Vorhinein festgelegt. Das Format orientiert sich an einer zuvor definierten Zielgruppe: Wollen sie zum Beispiel Jugendliche bis 28 erreichen, spielen die Sender hauptsächlich aktuelle Charthits, reduzieren den Wortanteil auf ein Minimum und lassen möglichst lockere und lustige Moderatoren ans Mikrofon. Formatradio hat zudem den großen Vorteil, dass es billiger zu produzieren ist: Der Moderator bedient gleichzeitig die Technik, und wenig Wortbeiträge bedeutet auch wenig Personal.

Kulturradiosender (Bayern2Radio, WDR 5, NDR Kultur, MDR Figaro etc.) zeichnen sich durch einen hohen Wortanteil aus, sie wenden sich an Hörer, die sich nicht nur unterhalten, sondern auch informieren und bilden wollen. Statt Charthits spielen Kultursender eher Weltmusik, Jazz und Klassik, oft in eigenen musikjournalistischen Magazinen. Auch beim Kulturradio gibt es formatierte Sendungen, z.B. aktuelle Magazine, daneben aber auch ungewöhnliche Sendeformen wie längere Features, Hörspiele oder Dokumentationen. Kulturradio kostet Geld: Neben einem großen Korrespondentennetz und kompetenten Fachredaktionen führen vor allem Hörspielproduktionen und eigene Orchester zu hohen Kosten. Deshalb sind es fast ausschließlich öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten, die Kulturwellen betreiben.

Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten

Bayerischer Rundfunk (BR)
Hessischer Rundfunk (HR)
Mitteldeutscher Rundfunk (MDR)
Norddeutscher Rundfunk (NDR)
Radio Bremen
Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
Saarländischer Rundfunk (SR)
Südwestrundfunk (SWR)
Westdeutscher Rundfunk (WDR)

Deutschlandfunk
Deutschlandradio Kultur
Deutsche Welle

Private Hörfunkprogramme (Beispiele)

Antenne Bayern
Antenne Thüringen
bigFM
Energy
Gong
Hitradio FFH
Klassik Radio
Radio Galaxy
Radio ffn
Radio Melody
radio NRW
RPR 1