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Töne putzen

Außer in Live-Situationen wird man sein Material selten so verwenden, wie man es aufgenommen hat. Sie müssen Ihr Material so bearbeiten, dass Sie es weiterverwenden können. Das wichtigste Gestaltungsmittel ist dabei der Schnitt. Sie schneiden Ihr Material, um

  • zu kürzen: Sie nehmen immer mehr auf, als Sie eigentlich brauchen. Beim Schnitt entfernen Sie die unwichtigen Stellen.
  • zu säubern: Kaum ein Gesprächspartner spricht fehlerlos. Beim Schnitt entfernen Sie Versprecher und Wiederholungen, Räuspern und unnötige Pausen, "ähs" und "mmhs".
  • zu ordnen: Oft benötigen Sie einzelne O-Töne in einer anderen Reihenfolge oder Zusammensetzung, als Ihr Gesprächspartner Sie geliefert hat. Mit dem Schnitt können Sie einzelne Passagen herausnehmen und neu zusammensetzen.
  • zu konfektionieren: Ein Beitrag oder O-Ton sollte direkt mit einem Wort beginnen oder enden. Beim Schnitt entfernen Sie Luftholen oder Ausatmen. Außerdem sollten Sie an den Anfang und ans Ende eine leichte Blende setzen, um die Übergänge sanft zu gestalten.

Achtung!

Beim Schnitt muss allerdings der Sinn einer Aussage erhalten bleiben! Sie dürfen Ihrem Interview-Partner nicht nachträglich etwas in den Mund legen, was dieser so nie gemeint hat. Sinnentstellendes Schneiden ist aus ethischen Gründen absolut unzulässig.