Die Tücken des Schalls
Hören lässt sich auf einen simplen physikalischen Vorgang reduzieren: Eine Schallquelle versetzt die Luft in Schwingungen. Diese Schwingungen setzen sich als Welle fort und werden von unserm Ohr als Töne wahrgenommen. Ihre Kollegen aus dem Physik-LK können Ihnen das sicher genauer erläutern, für unsere Zwecke sind lediglich zwei Dinge zu beachten:
- Ein Mikrofon nimmt Schallwellen anders auf als das Ohr. Unser Gehirn ist daran gewöhnt, Geräusche zu filtern und Unwichtiges (Nebengeräusche) auszublenden. Ein Mikrofon kann das nicht. Das Rauschen der Computer-Lüftung, das Summen einer Neon-Röhre, das Brummen des Kühlschranks – was wir nur hören, wenn wir uns stark konzentrieren, ist bei Aufnahmen mit Mikrofon äußerst dominant. Deshalb sollten Sie vor jeder Aufnahme unbedingt konzentriert eventuellen Störgeräuschen nachhören und gegebenenfalls den Ort der Aufnahme verändern (Computer ausschalten!) oder ganz wechseln.
- Schallwellen können reflektiert werden und sich überlagern. Das passiert vor allem in Räumen mit glatten Böden, Wänden und Decken. Man spricht dann von "Hall", weil die reflektierten Schallwellen den Originalklang mit leichter Verzögerung diffus überlagern. Ein solcher Effekt kann in seltenen Fällen, z.B. in einem Hörspiel, durchaus erwünscht sein. Im Normalfall stört er allerdings die Aufnahme, weil die Sprachverständlichkeit leidet. Können Sie den Raum nicht wechseln, so sollten Sie zumindest mit dem Mikro (möglichst eins mit Nierencharakteristik) so nah wie möglich an die Schallquelle herangehen. Vielleicht haben Sie auch Decken oder Vorhänge zur Hand, mit denen Sie glatte Flächen abdecken können – das bremst den Schall.