Nach Manuskript sprechen
Obwohl es oft nicht so klingt, sind die meisten Texte im Radio vorformuliert. Die Kunst ist also, das Manuskript nicht abzulesen, sondern möglichst frei zu sprechen. Der erste Schritt ist, das Manuskript so zu schreiben, dass es sich gut sprechen lässt. Im zweiten Schritt geht es dann um Tonfall und Aussprache.
Wenn Sie Ihre eigenen Texte lesen wollen, sollten Sie unbedingt laut üben. Nur so lernen Sie, sich selbst zuzuhören und die eigene, richtige Sprechweise zu finden. Außerdem merken Sie dann schnell, an welchen Stellen Sie hängen bleiben oder der Text holpert. Da hilft nichts: Solche Stellen sollten Sie unbedingt umformulieren.
Damit der Hörer Sie leichter versteht, lesen Sie den Text nicht einfach so runter, sondern sprechen ihn deutlich und in Sinnzusammenhängen. Das heißt, gezielt Pausen einzulegen, wichtige Wörter zu betonen und die Stimme dort zu heben oder abzusenken, wo es der Text verlangt. Die Silben, die Sie betonen wollen, sollten Sie sich mit kleinen Häkchen im Manuskript markieren. Das gleiche gilt für Atempausen. Beim Sprechen kommt es nämlich stark aufs Atmen an: Manchmal müssen Sie längere Textpassagen durchsprechen, um einen Sinnzusammenhang nicht zu zerreißen. Geatmet wird nur in den Pausen. Auch deshalb sollten Sie den Text vorher mehrfach laut sprechen: Nur dann wissen Sie, wie lang Ihr Atem reichen muss.
Tipp
Am besten haben Sie jemanden dabei, wenn Sie Ihre Manuskripte sprechen. Dieser "Regisseur" kann Ihnen dann sagen, ob etwas unnatürlich klingt oder falsch betont wurde.